Angespannte Lage im Rettungsdienst
Auf Grund der angespannten Lage im Rettungsdienst in Baden-Württemberg ist auch der DRK-Kreisverband Freiburg weiterhin gezwungen, personelle Engpässe zu verkraften. Die Situation verschärft sich aktuell durch sehr hohe krankheitsbedingte Ausfälle. Bis zum 31.07.2022 wurden in Freiburg dennoch in der Notfallrettung über 99,3 % aller geplanten Schichten besetzt. Das DRK bedauert die Folgen besonders für die Patientinnen und Patienten dennoch sehr und bittet gleichzeitig um Verständnis.
Besonders der Zuwachs an Einsätzen in der Notfallrettung um rd. 20% sowie verlängerte Wartezeiten bei der Aufnahme in Kliniken erschweren die ohnehin angespannte Situation. Dennoch bleibt die Versorgungsqualität insgesamt erhalten: so ist der Rettungswagen im gesamten Bereich Stadt Freiburg/ Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald durchschnittlich in weniger als 10 Minuten am Unfallort. DRK-Vorstand Jochen Hilpert bedankt sich daher auch bei allen Mitarbeitenden, die in dieser angespannten Lage zusätzliche Dienste übernehmen. „Diese enorme Einsatzbereitschaft hilft, die Versorgung der Menschen trotz der angespannten Lage aufrechtzuerhalten. Unsere Mitarbeitenden zeigen ein großartiges Engagement“.
Auch das Interesse an den Tätigkeiten und Berufen im Rettungsdienst sei nach wie vor sehr hoch. Die Nachfrage bei den Freiwilligendiensten (FSJ/ BFD) bleibt ungebrochen. Jährlich erhält das DRK rd. 200 Bewerbungen für den Beruf des Notfallsanitäters. Jetzt soll in der DRK-Landesschule in Freiburg im Frühjahr 2023 ein zusätzlicher Ausbildungsjahrgang starten.
Weitere Maßnahmen des DRK-KV Freiburg sind:
- Ausbildung von 15 Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitätern bis Ende 2022
- Verstärkung der Ausbildung der Notfallsanitäter/-innen und weitere Erhöhung der Anzahl der Auszubildenden schrittweise auf bis zu 50 Azubis
- Umsetzung der Kompetenzerweiterung bei den Notfallsanitätern (Heilkunde)
- verstärkte überregionale Personalgewinnung
Ein schon im Jahr 2021 vom zuständigen Bereichsausschuss beschlossenes externes Strukturgutachten im Rettungsdienstbereich Stadt Freiburg/ Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald wird weitere Handlungsempfehlungen für notwendige Maßnahmen geben. „Hierzu könnte z.B. auch zählen, die Notfallrettung von sog. Bagatelleinsätzen systematisch zu entlasten, durch geeignete niederschwellige Abklärungssysteme“, so Jochen Hilpert.
Das Deutsche Rote Kreuz, Kreisverband Freiburg e.V. ist Träger des Rettungsdienstes im Rettungsdienstbereich Stadt Freiburg/Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und in Teilen des Rettungsdienstbereiches Waldshut. Wesentliche Aufgaben des Rettungsdienstes sind die Integrierte Leitstelle, die Notfallrettung und der Krankentransport. Die gesetzliche Grundlage des Rettungsdienstes ist das Rettungsdienstgesetz des Landes Baden-Württemberg. Seit 2014 gibt es die dreijährige Berufsausbildung zum Notfallsanitäter. Gleichzeitig wurde die bis dahin gültige 2-jährige Ausbildung zum Rettungsassistenten beendet. Seither stehen am Arbeitsmarkt bundesweit nicht genügend Fachkräfte zur Verfügung.
Text: DRK-Kreisverband Freiburg · Bild: filmbildfabrik/AdobeStock